Förderverein Oberes Schloss Greiz e.V.

 Wir fördern
 

Rechenschaftsbericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2015.  

Der satzungsmäßige Auftrag

§ 2. Zweck und Ziele

Der Förderverein vertieft das Interesse und das Verständnis der Bürger für das „Obere Schloss“ Greiz als erhaltenswertes Kulturdenkmal. Er fördert die denkmalgerechte Nutzung des Schlosses.
Der Vereinszweck wird insbesondere erreicht durch:
1) Erhöhung des Bekanntheitsgrades des oberen Schlosses durch Publikationen, Veranstaltungen u. a.
2) Pflege der engen Zusammenarbeit mit dem Träger der Einrichtung.
3) Unterstützung des Trägers bei der Sammlung und Bewahrung von Zeugnissen und Dokumenten und bei der Betreuung des vorhandenen Kulturgutes.
4) Der Verein pflegt und fördert den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit gleich gesinnter Organisationen und Personen.
5) Gewinnung von Sponsoren, Förderern und Investoren.
 

Der Zweck des Vereins wurde erfüllt durch:   

Durchführung eines Kammerkonzert im Fürstensaal des „Oberen Schloss“ in Zusammenarbeit mit der Musikschule Stavenhagen und Frau Sarah Stamboltsyan. Mitwirkende u.a. Lisa Schmidt und Eva Wentzel. Die Presse berichtete von 150 Zuhörern.                       

Für das Konzert konnten Zuschüsse eingeworben werden.

Eine „Playmobil“ Ausstellung im unteren Schloss und im „Oberen Schloss“ wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt (Federführend“ durchgeführt. Der Verein beteiligte sich an den Kosten. Die Eintrittsgelder werden nach Abschluss der Ausstellung im Jahr 2016 im Verhältnis 50 zu 50 zwischen den beiden Partnern aufgeteilt.

Für das „Reußenpaar“ – die immer wieder auch auf dem oberen Schloss für die Stadt Greiz geworben haben, wurde eine neue Tracht finanziert. Die Refinanzierung erfolgte über eine zweckgebundene Spende der Sparkasse.   

Joachim Lehmann, 1. Vorsitzender 


LISA SCHMIDT (GESANG) UND EVA WETZEL (KLAVIER/VIOLINE) BEGEISTERN 150 KONZERTGÄSTE IM FÜRSTENSAAL DES OBEREN SCHLOSSES GREIZ
GREIZ. Stehende Ovationen, Bravo-Rufe und langanhaltender Beifall krönten am Dienstagabend das Konzert An die Musik mit Lisa Schmidt (Gesang) und Eva Wetzel (Klavier/Violine) im großen Fürstensaal des Oberen Schlosses.

Ich bin gerührt und glücklich, wie viele Gäste heute erschienen sind , begrüßte Christiane Lorenz die Konzertbesucher. Die Gesangspädagogin der Kreismusikschule Bernhard Stavenhagen , die die Idee zu dieser Aufführung hatte, lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Oberen Schlosses Greiz, der den Gedanken sofort aufgriff und unterstützte. Ihren herzlichen Dank sprach Christiane Lorenz auch den zahlreichen Sponsoren und Unterstützern der Veranstaltung aus.



Auf dem Programm des Abends standen neben Arien und Liedern auch Instrumentalstücke aus Barock, Klassik und Romantik. Mit dem 1. Satz des Italienischen Konzerts , BWV 971 von Johann Sebastian Bach (1685-1750) eröffnete Eva Wetzel das Programm. Voll im Klang, ganz festlicher Musik entsprechend und immer wieder durch lyrische Einsätze begeisternd, brachte sie das Stück zu Gehör. Die Achtzehnjährige, die von ihrer Mutter Cirsten Wetzel Klavierunterricht erhält, absolviert derzeit ein Bachelorstudium an der University of North Carolina School of the Arts. Bereits im Alter von fünf Jahren wurde sie auch im Fach Violine von Doris Floß an der Greizer Musikschule unterrichtet. Zweimal erhielt Eva Wetzel den Stavenhagenpreis der Stadt Greiz verliehen; ebenfalls ist sie siebenfache Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert. Am Dienstagabend spielte sie sich als Pianistin und Violinistin in die Herzen der Zuhörer.

Vor allem Maurice Ravels (1875-1937) virtuose Konzert-Rhapsodie Tzigane , die sie temperamentvoll auf der Violine interpretierte, riss das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Mit ihrer wunderschönen Stimme zog die fünfzehnjährige Lisa Schmidt ebenfalls Stavenhagenpreisträgerin und Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert die Gäste in ihren Bann. Dabei brillierte sie in den dargebotenen Arien, Arietten und Liedern mit jugendlicher Frische und Natürlichkeit, einem hohen Maß an Können und enormer Ausdruckskraft. Lisa gefiel in der Tiefe und den mittleren Lagen, bewältigte aber auch die Höhen und Verzierungen mit Geschmeidigkeit und Liebreiz. Beeindruckend besonders ihre Lieddarbietungen und das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stück Auf den Flügeln des Gesangs nach einem Text von Heinrich Heine. Seit fünf Jahren nimmt Lisa Schmidt bei Christiane Lorenz Gesangsunterricht an der Greizer Musikschule. Die Musikpädagogin, die in ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit eine Vielzahl von Schülern gesanglich schulte, ist sich sicher, dass Lisa Schmidt eine ihrer herausragendsten Schülerinnen ist. Sie wird ihren künstlerischen Weg auch weiter begleiten.



Das niveauvoll gestaltete, abwechslungsreiche Programm wurde von Christiane Lorenz auch moderiert, die zudem mit Künstleranekdoten für Heiterkeit sorgte.
Der Vorsitzende des Fördervereins Oberes Schloss Greiz e.V., Joachim Lehmann, bedankte sich bei den beiden jungen Künstlerinnen Lisa und Eva, sowie Cirsten Wetzel für die Klavierbegleitung und Christiane Lorenz für die Organisation dieses Konzertes, das als Kunstgenuss noch lange nachwirken wird. Dem anfangs gestellten Anspruch: Es soll ein Konzert von Herz zu Herz sein , wurde die Aufführung mehr als gerecht.

Unterstützt wurde die Veranstaltung freundlicherweise von:
-GAT Greizer Automatisierungstechnik GmbH
-Heizungs-und Sanitärinstallation Holger Frantz, Inh. Jürgen Frantz
-Förderverein Oberes Schloss Greiz e.V.
-einer weiteren Privatperson
Erfreulich auch, dass sich das Spendenaufkommen für den Förderverein Oberes Schloss Greiz e.V. auf 528 Euro belief. Wir werden auch weiterhin Projekte fördern und unsere Unterstützung anbieten , betonte Joachim Lehmann, der sich für die Spendenbereitschaft der Konzertbesucher herzlich bedankt.

Antje-Gesine Marsch @08.07.2015

Playmobil Ausstellung

Ausstellung in beiden Schlössern als Novum Schlosskeller nach Sanierung freigegeben
GREIZ. Mit dem Novum, große Ausstellungen im Oberen und Unteren Schloss zu präsentieren, beschreitet die Stadt Greiz neue Wege. Die Sonderausstellung Spielzeugträume PLAYMOBIL , die gleichzeitig in beiden Residenzschlössern zu sehen ist, wurde dem Vater und Erfinder der beliebten kleinen Figuren, Hans Beck (1929-2009) gewidmet und am Sonntagvormittag im großen Fürstensaal des Oberen Schlosses eröffnet. Im Beisein zahlreicher Gäste, Sammlern aus ganz Deutschland und Verwandten von Hans Beck würdigte Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) den gebürtigen Greizer, dessen Figuren einen Erfolgszug rund um die Welt antraten. Herzlich begrüßt wurde auch Neffe Stephan Sauerbrey, an dem das Spielzeug erfolgreich ausprobiert wurde, wie Bürgermeister Grüner mit einem Augenzwinkern sagte. Seit im Jahr 1974 die Firma Geobra Brandstätter die Marke PLAYMOBIL einführte, habe sie nicht nur eine beispiellose Entwicklung genommen, sondern sei neben beliebtem Spiel- auch begehrtes Sammlerobjekt geworden.
Grüner dankte allen an der Organisation der Ausstellung Beteiligten, allen voran Stephan Marek und Museumsleiter Rainer Koch samt seinem engagierten Team; den Sammlern, die ihre Objekte zur Verfügung stellten; der Energieversorgung Greiz, die die Ausstellung intensiv begleitete , sowie dem Förderverein des Oberen Schlosses Greiz, der den Shuttle-Transfer zum Schloss ermöglichte. Die Playmobil-Ausstellung bezeichnete Gerd Grüner als wunderbare Sache in Zusammenhang mit der Weihnachtszeit .
Museumsleiter Koch ging in seinen Worten noch einmal auf die Besonderheiten der 7,5 cm-großen Plastikfiguren ein, die mit einem Lächeln und braunen Knopfaugen als Markenzeichen so ganz anders aussahen, als alle anderen Spielfiguren vorher. Eine Krise könne auch Kreativität hervorbringen, so Koch in Hinblick auf die Firma Brandstätter, die Hans Beck Anfang der 1970er Jahre beauftragte, ein neues Systemspielzeug zu erfinden. Besonders freut es Koch, dass sehr frühe Arbeiten des gelernten Möbeltischlers Hans Beck erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Er verwies zudem auf die Schau im Unteren Schloss mit ihren 22 Vitrinen, 1000 Figuren und fünf interaktiven Spielstätten.



Ein Blick zurück
Mit dem 1963 in Greiz geborenen, heute in Erfurt lebenden Stephan Sauerbrey meldete sich nicht nur der Neffe Hans Becks zu Wort, sondern auch ein profunder Kenner der PLAYMOBIL- Geschichte, der mit einfühlsamen, ehrlichen Worten in die Welt seiner Kindheit als Testspieler zurückführte. Seine Spielsachen, bspw. die Indianer aus Gummi, seien von Detailtreue geprägt gewesen; so habe er etwas komisch geguckt , als Onkel Hans, der im Jahr 1948 nach Westdeutschland gegangen war, aber jedes Jahr einmal zum Besuch der Mutter nach Greiz kam, ihm die kleinen PLAYMOBIL-Figuren offerierte. Doch habe er bald herausgefunden, dass diese Figuren mit ihrer Zurückhaltung der Fantasie einen großen Spielraum ließen. In heiterer Weise plauderte Stephan Sauerbrey aus der Familiengeschichte. Dass Onkel Hans, während er spielte, den Jungen genau beobachtete, habe er nicht gewusst. Auch nicht, welch große Würdigung Hans Beck in seiner neuen Heimat zuteil wurde. Anlässlich des 60. Geburtstages im Jahr 1989 durfte ein Großteil der Familie in die BRD reisen da habe er die öffentliche Würdigung erstmals gespürt. Als der Onkel im Jahr 2009 verstarb, seien im Internet über 250.000 Kondolenzen eingegangen. Stephan Sauerbrey beschrieb seinen Onkel Hans Beck als sehr stillen, bescheidenen Menschen . Dass er seine gesamten PLAYMOBIL-Figuren verkaufte, bereut Sauerbrey ein wenig. Andererseits habe er so auch mit der Kindheit aufgeräumt. Eine einzige Figur hatte er aufgehoben: einen Indianhäuptling, der Stephan heißt, auf einer Platte steht und quasi das Tischkärtchen der Geburtstagsfeier zum 60. war. Diese Figur schenkte Stephan Sauerbrey der Stadt Greiz und übergab sie Bürgermeister Grüner. 

Freigabe des Schlosskellers
Pünktlich zur Ausstellungseröffnung erfolgte am Sonntagvormittag auch die Freigabe des Schlosskellers, die in der Gesamtkonzeption des Oberen Schlosses fest konzipiert war. So konnte eine weitere provisorische Tür entfernt werden und der Schlosskeller einer neuen Nutzung als Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt werden. Trotz der derzeitigen schwierigen Haushaltslage habe es Mittel und Wege geben, diesen Bauabschnitt zu realisieren, unterstrich das Stadtoberhaupt, der die Investitionssumme von 435.000 Euro nannte. Das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege habe die Maßnahme mit 218.000 Euro gefördert, das Bundesministerium für Kultur und Medien stellte eine Tranche von 75.000 Euro zur Verfügung. Auf zukünftige Infrastrukturmaßnahmen weise auch das riesige Gerüst hin, das man derzeit am Oberen Schloss stehen sehe. Drei Mio. Euro stehen als Mittel für typische Hochwasser-Sanierungsmaßnahmen für zukünftige Magazinräume zur Verfügung. Das Gerüst ist Teil der Baumaßnahmen für die Einrichtung des Museumsmagazins, die für knapp 3 Millionen Euro in einer 100%-igen Förderung jetzt auf dem Oberen Schloss realisiert werden , so der Bürgermeister.

Quelle: Vogtlandspiegel

Antje-Gesine Marsch @30.11.2015