Förderverein startete mit einem Saisonauftakt und vielen Höhepunkten ins Museumsjahr
Auf dem gesamten Schlossgelände waren Infostände aufgebaut. Den Blick von ganz oben auf Greiz festzuhalten, das musste einfach sein, so dachte wohl auch Gundra Siller-Weiß aus Pausa und zückte flugs ihr Handy für ein paar Fotos vom Turm auf die Residenzstadt Greiz. Den Blick von ganz oben auf Greiz festzuhalten, das musste einfach sein, so dachte wohl auch Gundra Siller-Weiß aus Pausa und zückte flugs ihr Handy für ein paar Fotos vom Turm auf die Residenzstadt Greiz.
Mit einer erstmals veranstalteten Saisoneröffnung durch die Mitglieder des Fördervereins Oberes Schloss in Greiz ist eine neue Ära im Leben der Residenzstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie angebrochen. Neben dem Unteren Schloss in der Stadt rückt nun auch das zweite Schloss, dass hoch oben über der Stadt thront, in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, das Interesse und Verständnis der Bürger für ihr „Oberes Schloss“ als erhaltungswertes Kulturdenkmal zu fördern und die denkmalgerechte Nutzung zu unterstützen. Nachdem im März dieses Jahres ein neuer Vorstand des Fördervereins Oberes Schloss sich zusammengefunden hat, dessen Vorsitzender Ulrich Jugel ist, wurde ein Jahresprogramm aufgestellt. Die erste Aktion fand am Sonntag zum internationalen Tag der Museen statt.
Die Greizer und ihre Gäste waren eingeladen, um ihr Schloss zu erobern, und es lockten gleich mehrere Höhepunkte an diesem Tag: Eines, das seit den Vormittagsstunden von Jung und Alt genutzt wurde, war die Besteigung des Turmes nach mehrjähriger Ruhephase. Nach der Bewältigung der insgesamt 78 Stufen erwartet die Besucher (Zugang ist auf zehn Personen begrenzt) ein wahrlich fantastischer Blick über die Residenzstadt. Kein Wunder also, dass am Sonntag viele Gäste diese Gelegenheit nutzten. Schließlich gab es von den Gästeführern der Touristinformation Greiz exklusiv eine Führung und jede Menge Interessantes wurde vermittelt. Möglich war nun auch wieder der Blick auf die seit 2009 installierte digitale Turmuhr und dem Lauschen der hautnah zu hörenden Glockenschläge. Nicht ohne die Möglichkeit, auch die Turmuhren aus den vergangenen Jahrhunderten bewundern zu können. Die Besteigung des Turmes ist nach Voranmeldung und für Gruppen bis zehn Personen auch künftig möglich.
Zu erwähnen sei auch, dass die Mitglieder des Fördervereins, die sich über jungen Zuwachs freuen können, zahlreiche Partner an ihrer Seite wissen, wie die Mitarbeiter der Touristinformation und natürlich auch der Stadt Greiz. So ließ sich der Bürgermeister der Stadt Greiz, Alexander Schulze (parteilos), die Gelegenheit nicht entgehen, die Gäste zum Saisonstart zu begrüßen. Er informierte über die Vorhaben auf dem Areal des Oberen Schlosses. Dass die Stadt wiederholt Fördermittel für die Sanierung des Denkmalgeschützen Hauses Nummer 3 beantragt hätte und dass, trotz der in der Vergangenheit schon bewältigten Aufgaben, es noch eine Mammutaufgabe sei, den gesamten Gebäudekomplex zu sanieren. Er sei froh, dass die beiden Schlösser der Stadt thüringenweit vermarktet werden und man so auf noch mehr Gäste der Stadt hoffen könne.
Ulrich Jugel verwies nicht nur auf die vielen sportlichen und kulturellen sowie informellen Angebote des Tages, wie der Vortrag über die beiden Schlösser mit Astrid Ackermann von der Deutschen Schlossstiftung, er versäumte es nicht, für ein neues Veranstaltungsformat Werbung zu machen. Am 30. Juni, um 17 Uhr wird es erstmals Schlossgespräche geben. Die Veranstaltung soll nicht nur Diskussionsrunden und Vorträge beinhalten, sondern auch Lesungen und Konzerte, so der Vorsitzende. Der Verein sieht in dieser geplanten Veranstaltungsreihe ein zusätzliches Kulturangebot für die Stadt Greiz und ihre Gäste und gleichzeitig die Möglichkeit, die Verbindung zum Oberen Schloss zu festigen.
Am Sonntag wurde die angebotene Baustellenführung mit Matthias Hamann, Architekt in Greiz, in den Räumen des Schloss-Flügels, von vielen Interessierten angenommen. So bekamen sie für die Öffentlichkeit bisher nicht zugängliche Räume zu sehen. Zum Saisonabschluss im Herbst des Jahres soll die Möglichkeit ein weiteres Mal bestehen. Die Jüngsten gingen auf Schnitzeljagd oder auf Schatzsuche oder tobten an der Basketballanlage.
Förderverein Oberes Schloß kann zum Saisonauftakt über 400 Gäste begrüßen
tmals zur Saisoneröffnung eingeladen und dazu den Internationalen Museumstag ausgewählt. Mit einem Cafe´ unter der Zentaeiche belebten die Vereinsmitglieder und ihre Helfer für diesen Tag einen lange schon auf Eis liegenden Traum. Während draußen Herzhaftes auf dem Grill gebrutzelt wurde, lief drinnen die Kaffeemaschine auf Hochtouren und die Gäste suchten sich bei Diana Bernau an der wunderbaren „Herzgebäck“-Tafel ihre Lieblingstorte aus. Nach der Eröffnung durch Vereinschef Ulrich Jugel und Bürgermeister Alexander Schulze starteten die ersten Turmbesteigungen, die wegen der Brandschutzbestimmungen lange nicht möglich gewesen sind. Nach 78 Stufen wurden die Gäste mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Dank der Zusammenarbeit mit der Greizer Touristinformation und ihren Gästeführerin
Greiz. Turmbesteiger, Schatzsucher, Konzertfreunde, Geschichtsinteressierte und Genießer haben am 21. Mai 2023 den Greizer Schlossberg erstiegen. Der Förderverein Oberes Schloß Greiz e.V. hatte ersen konnte dieses Highlight ins Programm aufgenommen werden. Landtagsabgeordneter Christian Tischner schwärmte vom wunderschönen Blick auf seine Heimatstadt und diskutierte mit Ulrich Jugel schon mal den nächsten Lottomittelantrag. Später schaute auch Finanzministerin Heike Taubert vorbei.
Stets von vielen Menschen umringt war Architekt Matthias Hamann, der Interessierte über die Schlossbaustelle führte. Durch das große Interesse bei beiden Rundgängen setzte er kurzfristig noch eine dritte Führung an. Über 100 Teilnehmer folgten seinen Ausführungen an diesem Tag. „Es ist sehr schön, mit so vielen Interessierten ins Gespräch zu kommen, Meinungen und Argumente auszutauschen“, freute sich Hamann. „Für den Schlossverein mit Sicherheit ein guter Auftakt.“
Dass es Architekt Hamann war, der Ausgrabungen und Untersuchungen zur Baugeschichte im Oberen Schloß auslöste, weil er bei Bauarbeiten im Bauschutt wertvolle Stuckteile fand, berichtete Experte Lutz Scherf in seinem Vortrag im gut besetzten Fürstensaal.
Die Zahl der Körbe zählte für die jungen Besucher an der Mini-Basketballanlage der „Bullit Baskets“, die den Schlossverein im Programm für Kinder und Jugendliche unterstützte. Und während die einen mit dem Ball ihre Treffsicherheit prüften, starteten die anderen im Sandkasten – dort war der erste Hinweis zur Schnitzeljagd versteckt. In acht Stationen erreichten die Schatzjäger ihr Ziel – den Fürstenschatz. Neben Schokotalern und kleinen Preisen waren natürlich die Glitzer-Tattoos von Sandra Kolbe der Renner: „Basketbälle, Ritter, Eiskönigin Elsa, Einhörner und die Friedenstaube waren heute am meisten gefragt“, freut sich die Bergaerin, die am 1. Juni beim großen Kinderfest im Goethepark dabei ist.
Ein Glitzertattoo holten sich auch Ella, Matteo und Liam ab, die Kinder von Kathrina Morgner, die in Greiz auf den Spuren ihrer Vorfahren waren. Die 15-köpfige Familie war aus Pensylvenia in den USA angereist, um in Jena eine Hochzeit zu feiern und Greiz zu besuchen. Das Schloß und seine Atmosphäre fanden sie „einfach wundervoll“. Das Museum und das Schloß beeindruckten ebenfalls Claudia Reiter und ihren Sohn Frank aus Würzburg. Eigentlich hatten sie in der Vogtlandhalle eine Veranstaltung besuchen wollen. Als diese wegen Krankheit abgesagt werden musste, entschieden sie sich dennoch für den Greiz-Besuch und waren begeistert.
„Musikalisch durch den Frühling“ begleitete die „Junge Hofkapelle Greiz“ unter Leitung von Kantor Ralf Stiller im voll besetzten Fürstensaal ihr Publikum. Schlossbewohner und Fördervereinschef Ulrich Jugel konnte am Sonntagabend ein sehr gutes Fazit ziehen: „Wir freuen uns über gut 400 Besucher, die sich im Oberen Schloss und natürlich auch im Museum umgesehen haben. Allen Helfern, Unterstützern und Partnern möchte ich ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz aussprechen. Unsere nächste Veranstaltung ist das 1. Schloßgespräch am 30. Juni 2023 um 17 Uhr mit Frau Dr. Ackermann über die Bewerbung für das Unesco-Welterbe. Alle Interessenten sind herzlich dazu eingeladen.“